Pfingstüberraschung: Illegales Spielcasino in Paderborn ausgehoben

22 Glücksspiel-Freunde wollten sich am Pfingstsamstag ein „ruhiges Spielchen“ gönnen. Letztlich ist es aber ganz anderes gekommen.

In Paderborn hat es eine „wilde Nacht“ gegeben. Die Polizei macht keine Pause, im Gegenteil. Am späten Pfingstsamstagabend haben die Behörden in illegales Spielcasino ausgehoben.

Die Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft

Die Vorermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft laufen bereits einige Monate. Die Kripo hat dabei mit verdeckten Ermittlern gearbeitet, die sich in die Paderborner Glücksspiel-Szene eingeschlichen haben. Nach und nach wurden Beweise gesammelt.

Gleichzeitig habe man, so die offizielle Darstellung der Ermittlungsbehörden, die Inhaber des illegalen Spielcasinos ausfindig gemacht.

Die Vorwürfe gegen die Betreiber

Die gesammelten Beweise haben ein klares Bild ergeben. Im „Casino Paderborn“ wurde illegales nicht zugelassen Glücksspiel angeboten, Blackjack und Poker. Des Weiteren haben sich in den Räumlichkeiten mehrere nicht lizenzierte Spielautomaten befunden.

Aufgrund der gesammelten Erkenntnisse hat die Polizei beim Gericht dann einen Durchsuchungsbeschluss beantragt, der auch umgehend genehmigt wurde.

Razzia mit Großaufgebot

Wie eingangs erwähnt, haben sich am Samstagabend 22 Personen im Paderborner Spielcasino befunden. Die Behörden haben indes das ganz große Besteck aufgefahren. Die Polizei ist mit einer Hundertschaft in die Räumlichkeiten einmarschiert.

Bei den Polizisten habe es sich um eine spezielle Gruppe gehandelt, die auf Razzien spezialisiert ist. Des Weiteren waren Beamte vom Ordnungsamt, von der Steuerfahndung und vom Technischen Hilfswerk anwesend.

Laut offizieller Angabe wurde eine Person verhaftet. Gegen die Betreiber des Casinos im Alter von 42 und 30 Jahren sei ein Verfahren wegen unerlaubten Veranstaltens vom Glückspiel eingeleitet worden. 11 weitere Beteiligte sehen sich nun Ermittlungen wegen Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel ausgesetzt.

Bei der Razzia wurden die Spielautomaten und eine fünfstellige Summe an Bargeld beschlagnahmt. Das Resultat der Durchsuchung ist ausreichend, um die Ermittlungen fortzuführen.

Paderborn das „Mekka der Illegalen“

Paderborn gehört sicherlich nicht zu den Glücksspiel-Metropolen in Deutschland. Eine offizielle Spielbank gibt’s in der ostwestfälischen Stadt nicht. Vielleicht liegt es auch genau daran, dass sich Paderborn in den zurückliegenden Monaten zum „Mekka der Illegalen“ entwickelt hat.

Bereits im November 2021 hat die Polizei vier illegale Spieltempel ausgehoben und zahlreiche Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Ermittlungsdruck wird hoch gehalten

Die Behörden in Nordrhein-Westfalen fahren allgemein einen sehr hohen Ermittlungsdruck gegen das illegale Glücksspiel. Erst kürzlich hat es eine Verurteilung gegen einen Spielhallen-Betreiber in Recklinghausen gegeben.

Der 58jährige hat aber nicht seine Gäste, sondern das Finanzamt über den Tisch gezogen. Recht geschickt, hat er die Auslesestreifen der Slotmaschinen manipuliert. Einige der gespielten Umsätze haben sich im Zuge der Manipulation einfach in Luft aufgelöst. Der Spielhallen-Betreiber hat sein System von 2015 bis 2019 durchgezogen. Dem Staat ist dabei ein Steuerschaden von rund einer Million Euro entstanden.

Das Landgericht Bochum hat die Schuld des Angeklagten zweifelsfrei festgestellt, den 58jährigen aber nicht hinter Gitter geschickt. Die Strafe von 22 Monaten wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Tipp für die Paderborner Spieler

Abschließend gibt’s noch ein kleinen Tipp für die Paderborner Spieler. Wer sich nicht ins illegale Spiel stürzen will, hat in Nordrhein-Westfalen vier der besten Spielbanken Deutschlands als legale Alternative zur Auswahl, das Casino Dortmund Hohensyburg, das Casino Duisburg und das Casino Aachen.