Kanada: Glücksspiel-Verbrecher gehen straffrei aus
In Kanada sorgt derzeit ein Gerichtsprozess für mächtig Wirbel. Mehrere Verbrecher, die einem Glücksspiel-Ring angehört haben, gehen vermutlich straffrei aus.
Ein Richter am Superior Court of Justice der Provinz Ontario ist damit vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit gegangen. Als Begründung nannte er, dass sich die Prozesse gegen die Angeschuldigten über Gebühr verzögert haben.
An Brisanz gewinnt die Meldung, da es sich nicht um „einfache Ganoven“ gehandelt hat. Die Glücksspiel-Gruppe wird a) dem Organisierten Verbrechen zugeordnet, hat b) einen Millionen-Schaden hinterlassen und gehört c) sogar noch zur Rocker-Bande der Hells Angels. Wir haben in den News alle Infos.
Der Gesamtschaden und die Banden-Mitglieder
Der Gesamtschaden des Glücksspiel-Ringes soll sich auf stolze 131 Millionen CAD belaufen. Die Behörden hatten bereits 2019 insgesamt 200 Anklageschriften gegen 30 Banden-Mitglieder verfasst.
Hells Angels verdingen sich als Buchmacher und Online Anbieter
Die Straftaten haben sich allesamt im Raum Toronto zugetragen. Gegen die Hells Angels Mitglieder wurde in der Operation „Projekts Hobard“ ermittelt. Die Polizei war zwei Jahre lange verdeckt und offen am Werk.
Vorgeworfen wird der Glücksspiel-Bande, dass diese über mindestens sechs Jahre mehrere Online Portale vornehmlich für Sportwetten sowie eine illegale Spielhalle betrieben haben. Im Rahmen der Ermittlungen wurde nicht nur die Illegalität aller Angebote festgestellt.
Es wurde offengelegt, dass minimal 160 Millionen kanadische Dollar an die Hells Angels in Ontario geflossen sind. Des Weiteren hat die Rocker-Bande sehr gute strategische Kontakte zur New Yorker Mafia unterhalten.
Zugeschlagen hat die kanadische Polizei im Sommer 2019. Damals wurden Vermögenswerte in Höhe von 12 Millionen CAD sichergestellt, konkret:
- Diverse Sportwagen
- Schmuck im Wert von 300.000 CAD
- Edelmetalle im Wert von 330.000 CAD
- Bargeld in Höhe von 1,7 Mio. CAD
- Kontoguthaben in Höhe von 1,2 Mio. CAD
Auslöser der Ermittlungen war einst eine Gewaltserie im Raum Toronto. Beteiligt an der Aufklärung waren 14 staatlichen Stellen. Letztlich ging es nicht nur um illegales Glücksspiel, sondern gleichzeitig um Erpressungen, Brandstiftungen und versuchte Morde.
Glückspiel-Ring verleiht Geld
Die Bande hat nicht nur die Glücksspiele angeboten, sondern die Spieler parallel mit Krediten ausgestattet. Bis zu 20.000 CAD konnten sich die Kunden leihen, Rückzahlung jeweils in einer Woche. Konnte der Spieler der Forderung nicht nachkommen, wurde Gewalt angewandt. Die Gelder wurden im Anschluss in einer hierarchischen Struktur aufgeteilt.
Darum brechen die Anklagen in sich zusammen
Warum geht ein Großteil der Angeklagten nun vermutlich straffrei aus? Ganz einfach. In Kanada gibt’s in der Strafprozessordnung klare Fristen. Ist die Anklage erst einmal erhoben, so muss diese innerhalb von 30 Monaten vor dem Superior Court verhandelt werden.
Bei zwei Verfahren war mit einer Frist von über 41 Monaten zu rechnen. Zwei anderen Anklagen hat die Staatsanwaltschaft mittlerweile selbst zurückgezogen. Andere Anklageschriften laufen noch, stehen aber ebenfalls auf der Kippe.
Der Rockerbande und ihren Anwälten ist immer gelungen, die Verhandlungen entscheidend zu verzögern – mit Gründen, die vom Gericht nicht ausgeräumt werden konnten. Besonders ernüchternd ist die Tatsache für die einstigen Ermittler, die über Jahre ihre Zeit, ihre Arbeit und immense Kosten in das „Projekts Hobard“ gesteckt haben.
Die Anwälte der Hells Angels äußerten sich indes hochzufrieden mit der aktuellen Entwicklung. Die Anklage sei ein für alle Mal „tot“, so die Verteidiger.
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