Curacao: Anpassung der Glücksspielgesetze verzögert sich weiter

Viele Online Casinos in Europa arbeiten heutzutage mit einer Glücksspiel-Lizenz aus Curacao. Die Glücksspielgesetze des Karibikstaates sind im Vergleich zu Europa recht locker.

Das soll und wird sich aber künftig ändern. Vorgesehen ist, dass die Curacao Lizenzen an die Regel der Malta Gaming Authority angepasst werden. Aktuell sieht es aber so aus, dass die Veränderungen der Glücksspiel-Genehmigungen in Curacao weiter auf sich warten lassen. Wir haben die Infos zusammengefasst.

Niederländische Regierung bindet Finanzhilfe an Bedingungen

Der Grund geplanten Veränderungen der Glücksspiel-Vorschriften in Curacao ist tatsächlich Corona. Wissen muss man hierzu, dass Curacao politisch eigenständig ist, jedoch nach wie vor unter der niederländische Krone steht. Während der Pandemie ist der kleine Karibikstaat in finanzielle Schieflage geraten.

Die holländische Regierung hat daraufhin ihre Unterstützung zugesagt, die Hilfe im Coronapakt jedoch an verschiedene Bedingungen geknüpft. Ein Teil des geforderten Maßnahmenkataloges ist dabei die Neuordnung des Glücksspielwesens.

Das fordert die Regierung der Niederlande

Die Holländer fordern, wie eingangs erwähnt, dass die Genehmigungen an die europäischen Glücksspiellizenzen angepasst werden. Die Malta-Lizenzen dienen dabei als Musterbeispiel. Konkret soll Curacao folgende Veränderungen durchsetzen:

Stärkere Kontrolle der Lizenznehmer
Erhöhung der Kosten für die Lizenzierung
Höhere Eigengeld-Rücklagen der Online Casinos
Verbot Spieler innerhalb der EU direkt anzusprechen

Geplanter Zeitrahmen wird nicht eingehalten

Die holländische Regierung hat das Glücksspiel in der „Umsetzungsagenda Länderpaket Curacao“ verankert. In dem Papier sind alle Vorhaben enthalten, an die die erteilte Finanzhilfe geknüpft war. Im Bezug auf das Glücksspiel hatte das niederländische Finanz-Ministerium im letzten Quartal des Vorjahres erklärt, dass die Gesetzes-Entwürfe aus Curacao im Februar 2023 präsentiert werden sollen.

Mittlerweile zeichnet sich aber ab, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten wird. Ein Verschiebung auf unbestimmte Zeit steht im Raum. Aus Curacao ist dazu zu hören, dass man den betroffenen Unternehmen vorab genügend Zeit geben will, sich auf die Anpassungen vorzubereiten. Es soll keine Gesetzesveränderung von heute auf morgen geben.

Aus unserem Nachbarland ist aus Regierungskreisen derzeit nur diese Floskel zu vernehmen. „Ein Datum, an dem diese Entwürfe freigegeben werden können, muss aus dem aktualisierten Zeitplan des Finanzministeriums hervorgehen.“ Der Zeitplan wurde vom Finanzministerium bisher aber nicht aktualisiert.

Gespräche auf höchster Ebene geplant

Sicher ist, dass sich noch im Januar der Finanzminister aus Curacao sowie der niederländische Minister für Rechtsschutz zu einem persönlichen Gespräch treffen werden. Ob es in der Unterredung dabei um die Glücksspielgesetze geht, ist vollkommen offen. Von beiden Gesprächsteilnehmern gibt’s wieder eine Bestätigung noch ein Dementi.

So werden die Curacao Lizenzen vergeben

Der Karibikstaat hat vier Masterlizenzen für die Online Casinos vergeben. Alle weiteren Zulassungen sind untergeordnet, als Sublizenzen. Gerade diese Genehmigungen sind den Niederländern ein Dorn im Auge, da sie für die Glücksspiel-Unternehmen verhältnismäßig einfach erhältlich sind.

Anderseits ist man in Curacao natürlich bestrebt, möglichst wenige Veränderungen der Glücksspielgesetze umzusetzen. Das Online Gaming ist für den kleinen Karibikstaat eine wichtige Einnahmequelle. Allgemein gelten die Genehmigungen aus Curacao in der Glücksspielbranche als seriös und werthaltig.

Unsere Prognose: Veränderungen der Gesetze wird’s nicht so schnell geben. In Curacao weiß man sehr gut, dass man sich im Zuge des Corona-Pakets in gewisser Weise auf eine „Erpressung“ der Niederländer eingelassen hat. Selbst wenn ein Gesetzesentwurf veröffentlicht wird, heißt dies noch lang nicht, dass dieser auch die Zustimmung im Parlament findet.